Spannweite Rechner
Online Berechnung der Range einer Datenreihe
Geben Sie Ihre Datenreihe in das Textfeld ein und klicken Sie auf Berechnen. Die Spannweite ist das einfachste Streuungsmaß und zeigt die Gesamtbreite Ihrer Datenverteilung als Differenz zwischen dem größten und kleinsten Wert.
💡 Spannweite Definition
\(\text{Range} = \max(x) - \min(x)\) | Differenz zwischen Maximum und Minimum
Spannweite und Range verstehen
Die Spannweite (englisch: Range) ist das einfachste Streuungsmaß in der Statistik und gibt die Gesamtbreite einer Datenverteilung an. Sie wird berechnet als Differenz zwischen dem größten und kleinsten Wert einer Datenreihe. Obwohl die Spannweite sehr leicht zu verstehen und zu berechnen ist, ist sie empfindlich gegenüber Ausreißern und berücksichtigt nicht die Verteilung der Werte zwischen den Extremen.
📊 Grunddefinition
Einfachste Berechnung:
📈 Eigenschaften
- • Immer ≥ 0
- • Gleiche Einheit wie Daten
- • Empfindlich gegen Ausreißer
- • Schnell zu berechnen
🎯 Anwendungen
- • Erste Datenexploration
- • Qualitätskontrolle
- • Ausreißererkennung
- • Datenvisualisierung
⚠️ Nachteile
- • Ignoriert Datenverteilung
- • Sehr ausreißerempfindlich
- • Nutzt nur 2 Datenpunkte
- • Keine robuste Schätzung
Mathematische Grundlagen
📊 Formale Definition der Spannweite
Für eine Datenreihe x₁, x₂, ..., xₙ:
\[\text{Spannweite (Range): } R = \max(x_1, x_2, ..., x_n) - \min(x_1, x_2, ..., x_n)\] \[\text{Mathematisch: } R = x_{(n)} - x_{(1)}\] \[\text{wobei } x_{(1)} \leq x_{(2)} \leq ... \leq x_{(n)} \text{ die Ordnungsstatistiken sind}\] \[\text{Relative Range: } R_{rel} = \frac{R}{|\bar{x}|} \times 100\%\]
🔄 Verteilung der Spannweite
Statistische Eigenschaften der Range-Statistik:
\[\text{Erwartungswert: } E[R] = \int_{-\infty}^{\infty} [F(x)]^n - [F(x)]^{n-1} dx\] \[\text{Für Normalverteilung: } E[R] \approx d_n \cdot \sigma\] \[\text{wobei } d_n \text{ der Erwartungsfaktor für Range ist}\] \[\text{Beispiele: } d_2 = 1.128, d_5 = 2.326, d_{10} = 3.078\] \[\text{Asymptotisch: } d_n \approx \sqrt{2\ln(n)}\]
📊 Vergleich mit anderen Streuungsmaßen
Spannweite im Kontext anderer Maße:
\[\text{Spannweite: } R = x_{max} - x_{min}\] \[\text{Interquartilsabstand: } IQR = Q_3 - Q_1\] \[\text{Standardabweichung: } \sigma = \sqrt{\frac{1}{n}\sum(x_i - \mu)^2}\] \[\text{Verhältnis für Normalverteilung: } \frac{R}{\sigma} \approx d_n\] \[\text{Effizienz: } \text{Eff}(R) = \frac{\text{Var}(\sigma_{optimal})}{\text{Var}(\sigma_{Range})} \to 0 \text{ für } n \to \infty\]
Praktische Berechnungsbeispiele
📝 Beispiel 1: Grundberechnung
Aufgabe: Berechne Spannweite von 7, 9, 12, 1, 3, 2, 14
Methode: Maximum und Minimum identifizieren
Berechnung:
\[\text{Schritt 1: Daten sortieren}\] \[\text{Sortiert: } 1, 2, 3, 7, 9, 12, 14\] \[\text{Schritt 2: Extremwerte identifizieren}\] \[\text{Maximum: } x_{max} = 14\] \[\text{Minimum: } x_{min} = 1\] \[\text{Schritt 3: Spannweite berechnen}\] \[R = 14 - 1 = 13\]
Interpretation: Die Daten erstrecken sich über eine Spannweite von 13 Einheiten
📝 Beispiel 2: Ausreißereffekt
Aufgabe: Vergleiche Spannweite mit und ohne Ausreißer
Daten: Normale Werte: 10, 12, 11, 13, 9 | Mit Ausreißer: 10, 12, 11, 13, 9, 100
Analyse:
\[\text{Ohne Ausreißer: } R_1 = 13 - 9 = 4\] \[\text{Mit Ausreißer: } R_2 = 100 - 9 = 91\] \[\text{Relative Änderung: } \frac{R_2 - R_1}{R_1} = \frac{91 - 4}{4} = 2175\%\] \[\text{Standardabweichung ohne: } \sigma_1 \approx 1.58\] \[\text{Standardabweichung mit: } \sigma_2 \approx 36.97\] \[\text{Relative Änderung σ: } \frac{\sigma_2 - \sigma_1}{\sigma_1} = 2240\%\]
Fazit: Beide Maße sind empfindlich, aber Range reagiert extremer
📝 Beispiel 3: Qualitätskontrolle
Aufgabe: Überwachung von Produktionstoleranz
Szenario: Sollwert 100mm, Toleranz ±5mm
Analyse:
\[\text{Messwerte: } 98.2, 101.1, 99.8, 100.5, 99.2, 101.8, 98.9\] \[\text{Minimum: } 98.2\text{mm}\] \[\text{Maximum: } 101.8\text{mm}\] \[\text{Spannweite: } R = 101.8 - 98.2 = 3.6\text{mm}\] \[\text{Toleranzbereich: } 10\text{mm (95mm bis 105mm)}\] \[\text{Ausnutzung: } \frac{3.6}{10} = 36\%\]
Bewertung: Prozess nutzt nur 36% der erlaubten Toleranz - sehr stabil
Anwendungen in verschiedenen Bereichen
📈 Finanz- & Trading
- • Tageshandelsspanne
- • Price Range Analysis
- • Volatilitätsmessung
- • Support/Resistance
📊 Qualitätskontrolle
- • R-Kontrollkarten
- • Toleranzüberwachung
- • Prozessfähigkeit
- • Ausschussanalyse
🌤️ Meteorologie
- • Tagestemperaturspanne
- • Niederschlagsvariabilität
- • Klimaextreme
- • Wettervorhersage
🎓 Bildung & Tests
- • Notenverteilung
- • Leistungsspanne
- • Testschwierigkeit
- • Bewertungsanalyse
Erweiterte Konzepte
📊 Robuste Alternativen zur Spannweite
Weniger ausreißerempfindliche Streuungsmaße:
\[\text{Interquartilsabstand: } IQR = Q_3 - Q_1\] \[\text{Trimmed Range: } R_{trim} = x_{(n-k)} - x_{(k+1)}\] \[\text{Winsorized Range: Ersetze Extremwerte durch Perzentile}\] \[\text{MAD Range: } 2 \times 1.4826 \times \text{MAD}\] \[\text{Breakdown Point: } 50\% \text{ vs. } 0\% \text{ für Range}\]
🎯 Range in Kontrollkarten
Verwendung in statistischer Prozesskontrolle:
\[\text{R-Chart (Range Chart):}\] \[\text{Zentrale Linie: } \bar{R} = \frac{1}{m}\sum_{i=1}^m R_i\] \[\text{Obere Kontrollgrenze: } UCL_R = D_4 \bar{R}\] \[\text{Untere Kontrollgrenze: } LCL_R = D_3 \bar{R}\] \[\text{Kontrollfaktoren: } D_3, D_4 \text{ abhängig von Subgruppengröße}\]
📈 Normalisierte Range
Vergleichbare Spannweiten für verschiedene Datensätze:
\[\text{Standardisierte Range: } R^* = \frac{R}{\sigma}\] \[\text{Coefficient of Range: } CR = \frac{R}{\bar{x}} \times 100\%\] \[\text{Relative Range: } RR = \frac{R}{x_{max}} \times 100\%\] \[\text{Log Range: } \ln\left(\frac{x_{max}}{x_{min}}\right)\]
Computational Aspects
💻 Algorithmen und Implementierung
Effiziente Berechnung der Spannweite:
Python (NumPy):
import numpy as np
# Einfache Berechnung:
range_val = np.max(data) - np.min(data)
# Oder mit ptp (peak-to-peak):
range_val = np.ptp(data)
# Robuste Alternative:
q75, q25 = np.percentile(data, [75, 25])
iqr = q75 - q25
R:
# Spannweite
range_val <- max(data) - min(data)
# Oder mit range() Funktion
range_val <- diff(range(data))
# IQR Alternative
iqr_val <- IQR(data)
💡 Praktische Tipps
Hinweise für die korrekte Anwendung:
\[\text{1. Prüfe auf Ausreißer vor Interpretation}\] \[\text{2. Verwende IQR bei schiefen Verteilungen}\] \[\text{3. Range gut für erste Datenexploration}\] \[\text{4. Bei großen n: ineffizient}\] \[\text{5. Kombiniere mit anderen Streuungsmaßen}\]
💡 Vorteile der Spannweite:
- Einfachheit: Sehr leicht zu verstehen und zu berechnen
- Interpretierbarkeit: Gleiche Einheit wie die ursprünglichen Daten
- Schnelligkeit: Sofortige Einschätzung der Datenbreite
- Ausreißeridentifikation: Zeigt sofort extreme Werte auf
📊 Wann Spannweite verwenden:
- Erste Datenanalyse: Schneller Überblick über Datenbreite
- Qualitätskontrolle: Einfache Toleranzüberwachung
- Kleine Datensätze: Bei wenigen Datenpunkten aussagekräftig
- Ausreißersuche: Identifikation extremer Werte
Arithmetisches-Mittel, DurchschnittStreuungsmaße
Geometrisches Mittel
Harmonisches Mittel
Kontraharmonisches Mittel
Log-Geometrisches Mittel
Median
Modus
Minimum und Maximum
Perzentile
Oberes Quartil
Unteres Quartil
Quantile
KurtosisKorrelation & Zusammenhang
Skewness (Statistische Schiefe)
Standardabweichung
Gepoolte Standardabweichungl
Varianz
Gepoolte Varianz
Spannweite
Interquartilsabstand (IQR)
KovarianzVerteilungsfunktionen
Korrelationskoeffizient (Pearson, Spearman)
Rangkorrelation
Empirische inverse Verteilungsfunktion CDFTest & Schätzungen
Empirische Verteilungsfunktion CDF
Five-Number Summary
T-Test (einfach)Spezielle Verteilungen:
Chi-Quadrat-Test
Wilcoxon-Test
NormalverteilungRisiko & Wahrscheinlichkeit
Binomialverteilung
Poisson-Verteilung
Exponentialverteilung
Geburtstagsparadoxon
Satz von Bayes